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GLUBB GECHEN AUGSBURCH: UNSER SENFT

GEHT ES NOCH SCHLECHTER?

Auch wenn Augsburg im Tabellenkeller zu den durchaus schlagbaren Mannschaften gehört, sorgt der Glubb wie immer für eine Überraschung.
GLUBB GECHEN AUGSBURCH: UNSER SENFT
Foto: Rechtrupp

Solche Spiele gehören unbedingt gewonnen war der Tenor in der Öffentlichkeit vor dem Spiel, die Öffentlichkeit sah dann einen Grottenkick vom Feinsten und bei den janusköpfigen Nürnbergern wieder zwei völlig verschiedene Halbzeiten. Vielleicht sollte man die Kabinenpredigt von Dieter Hecking einfach vor dem Spiel durchführen, dann bestehen Chancen, dass der Glubb durchaus über die gesamte Spielzeit Druck aufbauen kann, damit die Topstürmer besser nicht treffen. Und so wie die eine Hälfte des Spielfelds in Augsburg beheizt war, die andere nicht, gab es wieder zwei völlig gegensätzliche Halbzeiten.

Augsburg begann furios und drückte, und wenn der Glubb nicht das Spiel machen muss, ist er ja besser. Er muß ja nur verteidigen. Das passierte hochnotpeinlich durch Wegbolzen des Balls und völligen Wegfall von Kontern oder etwa koordiniertem Aufbauspiel. Pässe die ankommen, kennt der Glubbfan in dieser Spielzeit ja nur von gegnerischen Mannschaften. Aber in Wirklichkeit ist das ein perfider Plan! Hier zeigt sich nämlich ein völlig neues Spielsystem, von Hecking erfunden und von seinen Spielern perfektioniert.
Phase eins: Gegner einlullen durch grottiges Spiel, ihm das Gefühl geben, seine Angriffe würden nur mit Not abgewehrt und ihm gezielt mit strohdummen Fehlpässen anfüttern und aufbauen... In der Pause ist der Gegner überzeugt, dass der Sieg in greifbarer Nähe liegt.
Phase zwei: Zweite Halbzeit. Eiskalt zurückschlagen, den Gegner überrumpeln und Kurzpass spielen wie der FC Barcelona. Damit die Saison aber spannend bleibt und die großen Mannschaften keine Angst bekommen, darf der letzte Pass vor dem Tor aber nicht kommen und Stürmer müssen völlig ins Leere laufen. Kurz vor Ende der Saison wird dann aufgedreht, denn die Spieler wollen ja zu anderen Vereinen. EF

Soviel zur Einführung, Glubbexperte Shultzie hat ihn gemacht, den wirklich fundierten Spielbericht!


12.2., FC AUGSBURG - FCN: 0:0

Nach der ersten Halbzeit gegen Hangover war ich eigentlich der Meinung, ich hätte den schlechtesten Glubb dieser Saison schon gesehen, es könne also nur noch aufwärts gehen. Doch weit gefehlt, seeehr sehr weit! Denn was Heckings Memmen (das Wort Männer verbietet sich da ehrlich gesagt) in den ersten 45 Minuten in der Fuggerstadt da angeboten haben, das hatte mit dem Begriff "Fußball" wohl nicht mehr wirklich viel zu tun.

Okay, die eine Platzhälfte war ob einer angeblich defekten Rasenheizung vereist und nicht wirklich so bespielbar, dass Herr Klopp seine Dortmunder dort hätte spielen lassen. Aber täusche ich mich oder musste da auch der Gegner drauf spielen? Jedenfalls nutzen die Augsburger das einzig probate Mittel bei solchen Platzverhältnissen, nämlich das Kurzpassspiel. Und das war sogar ziemlich ansehnlich. Ob das nun daran lag, dass sie sämtliche Champions League Spiele des FC Barcelona auswendig gelernt haben oder einfach nur daran, dass außer Maroh und Cohen keiner wenigstens mal versucht hat, eine Balleroberung durchzuführen, das entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls muss man dem Fußballgott dafür danken, dass der Gegner an diesem Nachmittag FC Augsburg hieß und nicht etwa eine wirklich bundesligataugliche Mannschaft, denn sonst hätte es locker ein halbes Dutzend Male im Kasten geklingelt! Was für ein Gegensatz zu dem, was kurze Zeit vorher die klassentieferen Kollegen aus der Westvorstadt geboten haben: ein kurzweiliges Offensivspiel, bei dem auch die Belohnung in Form von Toren stattfand. Mein Neid sei mit den Teeblattfans...

Zumindest konnte Dieter Hecking ein wenig mit der Offensive experimentieren und musste dann wohl feststellen, dass weder Pekhart noch Bunjaku im Augenblick höheren Ansprüchen genügen. Auch Chandler ist für mich persönlich auf der offensiven Flügelposition genauso schlecht aufgehoben wie Adam Hlousek, der auch am Sonntag wieder einen Stellungsfehler nach dem anderen beging (Was bitte war eigentlich an Marvin Plattenhardt so schlecht?!?). Wie gut nur, dass die Augsburger Offensive keinen Deut besser ist als die des Ruhmreichen... Zumindest hat die Hereinnahme von Jens Hegeler (oh ja, selbst ich muss hier mal lobende Worte an seine Adresse richten!) dem Clubspiel nach der Pause sehr gut getan, es wurde sogar die ein oder andere Chance herausgespielt. Dass diese dann entweder kläglich vergeben wurden, vom stets wachen Jentzsch zwischen den FCA Pfosten vereitelt wurden, oder aber nach spanischem Ballzauber anmutenden Ballstaffetten kurz vor dem Gehäuse der Augburger zum Rohrkrepierer wurden, darüber decken wir mal besser den Mantel des Schweigens. Auf jeden Fall können Heckings Memmen sich bei ihrem Kapitän bedanken, denn obwohl selten geprüft blieb auch Raphael Schäfer stets aufmerksam. Seiner Blitzreaktion beim Schuss von Koo war es zu verdanken, dass man wenigstens einen Punkt mit in die Noris nehmen konnte.

Aber wie nun weiter? Gegen wen will man denn gewinnen oder zumindest Tore schiessen, wenn nicht gegen den Tabellenvorletzten? Und wer soll für die ladegehemmten Alibistürmer den Job erledigen? Dass weder Pekhart noch Eigler oder Bunjaku im Moment auch nur den Hauch von Torgefahr ausstrahlen, das war nun schon zum wiederholten Male unverkennbar. Alexander Esswein hat auch mehr Schatten als Licht, ein Robert Mak scheint nur in Freundschaftsspielen das Runde ins Eckige befördern zu können. Wer bleibt also? In meinen Augen nur Nachwuchskräfte wie Julian Wießmeier, Markus Mendler oder Sinan Tekerci aus der A-Jugend, evtl. ein Jann George oder Niclas Görtler aus der U23. Denn ganz ehrlich, NICHT das Tor zu treffen werden die eben genannten sicherlich nicht schlechter machen als die etablierten Nominalstürmer...

Shultzie

STIMMEN ZUM SPIEL

Dieter Hecking: "Ich kann nur jedem raten, dass er die Zeichen der Zeit erkennt."

Raphael Schäfer: "Wir haben einen Punkt geholt, das ist das Erfreuliche. Über alles andere werden wir sprechen müssen."

Raphael Schäfer: "Wir haben viele Spieler mit viel Talent, aber es geht auch darum, wie man Fußball arbeitet."

 

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