DEUTSCH-INDIE-PUNK
SMILE AND BURN
MORGEN ANDERS
OMN LABEL SERVICES / ROUGH TRADE
(VÖ: 10.01.2020)
Von „Umschwung und Neubeginn“ singen Smile and Burn auf ihrer
fünften Platte. Und das ist „Morgen anders“ tatsächlich auch.
Und wie! Die Berliner sind zwar nur noch zu dritt und singen
zum ersten Mal auf Deutsch, trotzdem nimmt einen die Platte
gleich beim ersten Durchhören gefangen und holt auch Fans der
Vorgängeralben ab: starke, trotzige und niemals platte Texte
gegen die digitale Einheitskultur der Vereinsamung, ein paar
richtige Kracher („Zubetoniert“), aber vor allem jede Menge
mitreißender Midtempo-Punk-Songs mit großartigen Melodien
zwischen Euphorie und Melancholie. Dazu ausgefeilte
Gitarrenriffs. Highlights: „Die schönsten Bilder“,
„Kalendersprüche“ und „Nicht da“.
BJS
8 von 9 Punkten
Alles anders bei den Punkrockern aus Berlin. Gitarrist Sascha
Nicke und Bassist Christoph Brauer haben die Band verlassen.
Vom Quintett zum Trio geschrumpft, beschlossen die Hauptstädter
plötzlich, deutsche Texte zu machen. Texte über
Herzensangelegenheiten, Selbstzweifel, die digitale Jugend oder
die hohe Kunst des Scheiterns. Geblieben ist der feurige,
zappelige Punkrock von Smile And Burn. Aufgenommen im Heavy
Kranich-Studio der Donots in Münster. Produziert von deren
Gitarrist Guido Knollmann und Bassist Jan-Dirk Poggemann.
Deshalb ist der Ibbenbüren-Core nah. Mal sehen, wie weit die
Berliner damit kommen. Deutschsprachige Punkbands mit
gesellschaftskritischen und emotionalen Texten gibt es ja wie
Sand am Meer.
WH
6 von 9 Punkten