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SO WAR: ELÄKELÄISET, 25.04.2012 ERLANGEN – E-WERK-SAAL

Eläkeläiset ist so eine Art finnisches Nationalmonument, das quitschfidele Musikkabinett aus den endlosen Wäldern und der Wahnsinn in Tüten. Viele Bands versuchen durchgeknallt zu sein, sie sind es wirklich. Zu Therapiezwecken und als Kulturbotschafter wird die Band alle Jahre auf Tournee in den Rest Europas geschickt. Sie hinterlassen Schneisen der Verwüstung in Form von zerhackten Keyboards und geplünderten Vorräten an Alkoholika aller Art bei den Klubs, in denen sie noch spielen dürfen. Das E-Werk Erlangen zeigt kein Pardon und lässt die Humppa-Polkakönige jedes Jahr auftreten. Nicht weit: Unser Alt-Erlanger-Punkidol Heiner-Roland Hornauer vom linken Flügel von verdi.
SO WAR: ELÄKELÄISET, 25.04.2012 ERLANGEN – E-WERK-SAAL

ELÄKELÄISET, 25.04.2012 ERLANGEN – E-WERK-SAAL

Nach fast genau einen Jahr machten die fünf skurrilen Finnen wieder Station im Er-langer E-Werk. Das E-Werk gehört zu den Lieblingsauftrittsorten der Humppaband, fanden doch sogar die Fliesen des E-Werk-Saales Aufnahme in die Bookletinnenseite ihrer aktuellen CD. „Dank“ des zeitgleich stattfindenden Fußballkrachers Real Madrid gegen Humppa Bauern Lynchen war der Saal nur zu 60 % gefüllt.

Eläkeläiset ließen sich davon nicht beeinträchtigen und die wilde finnische Humppaparty ging ab den ersten Tönen gewohnt wild ab. Im ersten Teil wurden natürlich einige der neuen Songs von der CD „Humppasheikkailu“ angestimmt, wie z.B. „Humppakarkuri“, „Koh-ta humpataan“ oer „Hirsipuuhumppa“. Alle Angaben ohne Gewähr, den wenn die finnischen Ansagen zu einfach zu verstehen sind, werden diese einfach vernuschelt.

Anfangs bekam die E-Werk-Security nicht gebrieft, dass bei den Finnen heftigst getanzt wird und so versuchten die Helfer zu unserem Schutz, die Pogotänzer zu bremsen. In Franken wohl noch immer ein Kardinaldelikt. Der Frohsinn versteht sich. Glücklicherweise bekamen die Wächter der Moral nach kurzer Zeit die Aufforderung dies zu unterlassen und die Party verlief dann störungsfrei. Den redlich verdienten Applaus nahmen die Fünf nach jedem Song jeweils huldigend und stehend entgegen. Der Höhepunkt waren die Zugaben. Der erste Block wurde mit „noch eine Runde“ angekündigt und umfasste sechs Songs.

Danach wurden nochmals zwei Songs angestimmt. Die Zugaben waren natürlich der Höhepunkt, wurden dabei doch ihre wunderbaren Coversongs der Welthits wie „Wind of Change“ der Scorpions, „Jump“ von van Halen oder ein als sehr altes deutsches Lied mit eingestreuten rollendem „r“ angekündigt: "Das Model“ von Kraftwerk wurde angestimmt. Wie immer nicht einfach zu erraten, da auf finnisch mit vielen eingestreuten Humppas gesungen wird. Der Song wird dadurch deutlich schneller und außerdem auf ganz anderen Instrumenten interpretiert. Die bekannte Melodie ist also nur kurz und verfremdet zu hören und deswegen ist das alles noch schwerer zu erraten als bei einem Radiohörspiel.

Bemerkenswert: mit „Gankino Circus“ aus Dietenhofen haben Eläkeläiset eine kongeniale Vorband gefunden. Nachdem diese aber auf Deutsch singen, sind deren Coverversionen bei Songs wie „Fahrende Musikanten“ sehr leicht zu erkennen. Ist ja blöde!

Roland Hornauer

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