CD REZI FILE UNDER POTHEAD GOES PSYCHEDELIC
FAUNSHEAD
CAN´T DANCE
BELFFIRE RECORDS / BELLAPHON
Es gibt da ein paar kleine Parallelen zur Berliner Band
Pothead, Faunshead sind irgendwie einen ähnlichen Weg gegangen
wie die Dampfrockmaschine der Brüder Dope. Faunshead Sänger
Matt Norman ist eigentlich Ami und hat in Deutschland sein
Glück als Musiker in der Hauptstadt gefunden. In Berlin laufen
ja genug internationale Musiker durch die Gegend, und so hat er
sich eine schlagkräftige Multikulti Truppe für seinen trockenen
Retro-Heavyrock zusammen getrommelt. Bassist Duarte Azevedo ist
Portugiese, Francesco Fusco, sein Gitarrist, stammt aus Italien
und Schlagzeuger Stefan Bregenzer aus – nomen est omen -
Österreich. Die sehr gut und fett produzierte Platte ist
so ein typischer „Muß nicht – aber kann“ – Kauf und hätte in
den Neunzigern sicher medial viel mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Wenn ich in Matt Normans Einkaufstüte blicke, entdecke ich
Stakkato-Gitarren im Stil der Queens Of The Stone Age,
psychedelische Passagen wie bei diversen Post- oder
Krautrockern und eine durchaus markante Stimme wie die von
Michael Hutchence (INXS) oder Gavin Rossdale von Bush. Manchmal
auch ein bisschen Darkrock von der Sisters-Fraktion oder von
diversen Proto-Grunge-Bands, die es nie geschafft haben. Das
Album ist leider auch eine verschenkte Chance. Faunshead
könnten wirklich druckvolle Songs machen, wenn sie mehr auf den
Punkt kommen würden, dafür verlieren sie sich ab dem Mittelteil
der Platte in proberaumsessionartigen Psychedelicstücken, die
zwar auf vernebelten WG-Abenden gut im Hintergrund mäandern
können, aber halt nicht der große Wurf sind.
EF
6 von 9 Punkten