Lukas Graham
Lukas Graham
Copenhagen Records / Universal
Vor dem Querhören im Internet möchte ich für alle gestandenen
Mannsbilder eine Warnung aussprechen. Lukas Graham, eine
aufstrebende Band aus Dänemark klingt für die Rockfraktion
unter den Lesern erstmal ziemlich schwul. Sie regieren aber,
weil sie nämlich richtig gute Songs schreiben, alles nur mit
realen Instrumenten eingespielt wurde, der Sänger ein bisschen
wie Jamiroquai klingt und weil fast jeder Track ganz toll in
eine hip eingerichtete urban-professionelle Jungesellenbude
passt. Sollte man also eine attraktive und ehrenwerte Dame bis
hierher in seinen Musikfreundehaushalt gelockt haben, dann
erledigt (hätte jetzt fast erlegt geschrieben), dann erledigt
also Lukas Graham den Rest. Anspieltipp: Nummer 3, „Drunk In
The Morning“. Punkt. Das Album ist auch ein tolles
Weihnachtsgeschenk in der 15-EUR-Preisklasse für eine nette
Freundin. Bei Lukas Graham handelt es sich um eine solide
gewachsene Band, die sich bereits aus den Jugendtagen kennt und
seitdem zusammen spielt. In Dänemark haben sie bereits Platin
und alle erdenklichen Preise eingesammelt. Der Name kommt von
Frontmann Lukas Graham Forchhammer, einem ehemaligen Mitglieds
des Kopenhagener Knabenchors, er war bereits Schauspieler und
Synchronsprecher und stammt aus Christiana, dem
berühmt/berüchtigten Freistaat innerhalb Kopenhagens, einer Art
linksliberaler Sponti-Hippiekommune und Staat im Staat. Die
musikalische Sozialisation der Mitglieder bestand aus den
Standarts wie den Beatles, den Who und viel Black Music, bei
Bandkopf Lukas kam noch die klassische Ausbildung dazu. Da die
Band absolut nicht dem Image einer vorproduzierten Hitkombo
entspricht, erklärt sich ihr Erfolg vielleicht ein bisschen.
Wer sonst weniger auf Soul- und Black Music steht, kann hier
beherzt zugreifen und sich die Platte als Hausmittelchen auf
jeden ins Regal stellen. EF
Das Konzert:
LUKAS GRAHAM, 25. JANUAR, POSTHALLE
INFO: Tickets gibt es im H2O, online unter
www.inconcerts.deund
allen bekannten Vorverkaufsstellen
Würzburg. Es gibt Künstler, die so
rücksichtslos dem Ruhm nachjagen, dass sie sich in einen
anderen Menschen verwandeln, sobald sie ihn erlangt haben – in
jemanden, den nicht einmal seine wahren Freunde wiedererkennen.
Und dann gibt es da noch Lukas Graham. Der 23-jährige Sänger
und Songwriter aus Christiania, jenem berühmten "Dorf" in
Kopenhagen, ist in seiner Heimat Dänemark eine wahre
Chartsensation mit drei unglaublich erfolgreichen Singles und
einem Nummer-1-Album, die innerhalb weniger Monate aufeinander
folgten. Am Freitag, 25. Januar, kommt er in die Würzburger
Posthalle. Einlass ist um 20 Uhr, Beginn um 21 Uhr. Ein
ausverkauftes Konzert in Hamburg, tobende Massen beim
diesjährigen Radio-Preis und die neue Single "Drunk In The
Morning" auf Dauerschleife im Radio: Die Band Lukas Graham
erobert Deutschland. In Dänemark sind die Herren aber schon
jetzt Superstars. Bislang konnten sie mit ihrer Debütsingle
"Ordinary Things" einmal Platz 2, einen Nummer-1-Folgehit mit
"Drunk In The Morning" und eine weitere Top-5-Single mit
"Criminal Mind" verbuchen. Nun hat die Band um Frontmann Lukas
am 10. November einen Danish Music Award in der Kategorie "Best
Newcomer" erhalten. Universal Music gratuliert mit einem
Deal.