SAMSTAG, 14. AUG
THE KILIANS
Die Band ohne Image. Leider fehlte es auch etwas am
erwähnenswerten Songmaterial. Ganz nett, aber das nur langsam
sich füllende Rund sagte alles. Ohne Tadel ein beherzter
Auftritt einer Band, die vor sich hin plätschert.
MAD CADDIES
Mit der neuen Scheibe "Consentual Selections" (Fat Wreck) im
Gepäck rockte es im Punkstil. Und da die Scheibe ja eine Best
Of ist, gab es auch wie immer ein Best-Of der Band mit dem
Ska-Radius, der über puren Ska-Punk hinaus geht. Sie
funktionieren ohne Pyro und Gedöns, allein durch die Mucke und
die Bläser Keith und Eduardo. Tanzen, moshen, slammen!
SHANTEL
Überraschte! Mit seiner schmucken Begleitkombo stand DJ
Shantel vorne mit blank gewienerter Gitarre auf einer
Monitorbox und schrammelte bis der Balkanpop alle Dämme brechen
ließ. Das alles ist wirklich nicht weit weg vom Ska, deshalb
hatte er durch die Caddies auch ein aufbereitetes Publikum am
Start. Wider erwarten funzte das wirklich gut, wer also sein
Balkan Orkestar mal irgendwo sehen kann, hingehen. Zum Tanzen
muß man die Texte auch nicht verstehen. Mein Ding persönlich
war der Auftritt nicht, aber mitreißend allemal, vor allem weil
die Musiker oft wie Mafioso aussahen, exklusive der zwei
exquisiten Gazellen als Sängerinnen, die gut zum Backgroundchor
von Pink gepasst hätten.
BAD RELIGION
Ihnen hängt etwas das Image einer langweiligen Liveband nach.
Stimmte zum Anfang, wurde aber dann aber zunehmend
energetischer. Auch Bad Religion brauchen keine tolle Show, bei
ihnen funzen allein die Songs. Vor allem das Finale, als drei
ihrer besten Kracher (u.a. "Punk Rock Song") am Stück
abgerissen wurden. Tolles Geburtstagsgeschenk für 15 Jahre
Taubertal von 30 Jahre Bad Religion inklusive Brett
Gurewitz.
SKUNK ANANSIE
Hammer! Unglücklicherweise hatten wir uns vorher Essen
bestellt und mußten ewig warten. Deswegen können wir nur über
die letzten drei Songs was sagen, und die waren zwar eher von
der wirren Sorte, aber die Band lebt durch Skins Stimme und
ihrer 249%-igen Bühnenpräsenz. Wie kriegt die bloß ihre Zähne
so weiß, dass sie selbst auf 40 m noch strahlen? Achtung: Die
neue Platte ist nicht repräsentativ für dieses Konzert, denn
die ist kommerzieller als gedacht und wirklich
kaufenswert.
JAN DELAY & DISCO NR. 1
Eigentlich wird mehr über Jan Delays Stimme geredet, als über
seine Songs. Beim Taubertal kam noch die große Disco-Revue
dazu, also Vollmannschaft mit Tänzerinnen,
Backgroundsängerinnen, richtige Musiker inklusive Bläser und
ähnliches Gedöns.
GRAND AVENUE
Musizierten zeitgleich auf der Clubbühne. Engagierter
Alternapoprock aus Dänemark. Ihnen liefen aber eher die
Zuschauer davon, weil weder die Songs noch die Musiker irgend
etwas außergewöhnliches hatten. Sorry.
LEVELLERS
Folk von den Altmeistern. Von mir aus hätten auch Blood Red
Shoes oder die Donots noch einmal an dieser Stelle spielen
können.
Und morgen geht's weiter mit dem Sonntagsprogramm im
Einzelcheck!

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
TAUBERTAL 2010: SO WAR DER SAMSTAG IN DER EINZELWERTUNG
Samstag hieß es: Sonne! Und es war der Tag, an dem wir kaum von der Hauptbühne weg kamen. Hier die Bands im chronologischen Schnelldurchlauf:

Skin / Skunk Anansie (Foto: Wollrahm
Hanke)
Hanke)