8. INTERNATIONALES BOBBYCAR RENNEN FORCHHEIM-KELLERBERG, 16.09.2012
FOTOS/WEBLINKS:
UNSERE BILDERGALERIE AUF GESICHTSBUCH
Im letzten Jahr weinte der Himmel und die Verletzten dazu,
in diesem Jahr wurde vom Herbergsvater des Bobbycar-Rennens,
dem allmächtigen King Uli Alladooch die Losung ausgegeben:
"Jungs, fahrts' vorsichtig, der Verlauf für dieses
Jahr ist für die weitere Zukunft des Rennens sehr wichtig!"
Letztes Jahr gab es ja wegen der Regenschlacht Verletzte... Da
paßte es doch ganz gut zum Thema Sicherheit, dass in unserem
Team gleich zwei Mitglieder des Teams auf der Hochzeit von
Startwunder David W. waren, und mit leicht fahrigen Blick aber
Dank vierfacher Espressi stocknüchtern und mit neutralisierten
Restalkohol um 11 auf dem Forchheimer Kellerberg an der Rampe
standen um teilzunehmen.
Sebi fehlte entschuldigt wegen technischem Defekt an seinem
Renngerät, Sven mußte ebenfalls entschuldigt zu einer Hochzeit
in den wilden Östen und kam nicht mehr rechtzeitig zum Rennen,
weil er nicht rechtzeitig ein Visum für die Ausreise aus der
Uckermark bekam. Lediglich Startwunder David W. plus Boxenluder
(seine Angetraute) fehlten dann noch, was aber wegen ihrer
Hochzeitsnacht entschuldbar war. David-"Startwunder" deswegen,
weil er vor Jahren einen bewundernswerten Start mit Landung auf
dem Hintern hinlegte. Den Job übernahm diesmal Teamchef Ewald,
der im zweiten Lauf in der Lützelberger Kurve eine Kollision
mit einem Teammitglied von Solvtec Racing Team hatte und leider
aktuell nicht mehr genug Fett auf dem Allerwertesten hat, um
sein Steißbein zu schützen. Tat höllisch weh. Am Abend nämlich.
Ausgeschieden.
DJ Chris, unsere Geheimwaffe im Fliegengewicht war der erste
auf den Kellern und stand bereits um neun Uhr als Aufbauhelfer
zur Verfügung. Außerdem brillierte er mit frisch lackiertem
Bobbycar in Rettungswesten-Neon, stilecht von den
Trainingsläufen bereits mit Fliegenschaden versehen. Dazu kam
dann seine neue Großfamilie (als Fanclub getarnt) aus seiner
neuen Heimat Oberpfalz, (genauer tiefste Stoahpföhzer) für die
Unwissenden: Ein Land östlich Frankens mit schwer
verständlichem Dialekt.
Nach dem Anmeldungskram und einem Probelauf fing das Rennen
erst einmal mit einer zünftigen bayerischen Brotzeit an, wir
hatten unser Teamlager auf dem Eichhorn-Keller aufgeschlagen.
Wenn schon Keller, dann auch einer mit Forchheimer Bier! Die
Weisswürste waren akzeptabel, lagen aber eindeutig zu lange im
Wasser, das Schäuferle später war da schon fränkisch gut und
auf den Punkt geschmort. Da lacht das Herz des Gourmands!
Gefahren wurde ja auch noch! Nun, der Silberrücken Charly vom
Team DHL brachte es auf den Punkt: "Schee war's heuer,
entspannt wia Draining halt, oba aah Deam is nuh zu
unendschbannd, die solldn beim nächsdn Mohl a bissala loggerer
aufdreddn!" Stimmt. Bei den Gewinnern alles wie gehabt. Platz
Eins für den professionellen Bobbyfahrer Raimond Oppel aus
einem fernen Land jenseits des Mains, der angeblich auch mit
kugellagerfreiem Bobbycar mit Originalachsenclips fuhr. Sah
zwar original aus, rollte aber verdächtig schnell im oberen
Drittel von der Rampe, so dass der vor der Lützelberger Kurve
sogar bremsen musste, was hier am Kellerberg eigentlich sonst
keiner macht. Reichte dann trotzdem im Ziel. Er war meist um 20
Meter vorraus. Komisch auch, denn Udo "Die Katze" Halbhuber
fuhr als bekennender Greuther-Teebeutelfan und Adrenalinjunkie
im selben Old-School-Setup und könnte als einer der technisch
besten Fahre Oppel nie einholen. Wie auch immer, man wird
sehen, die Wahrheit kam auch bei Lance Armstrong erst Jahre
später ans Licht.
Wie immer gut im Rennen der umtriebige Tausendsassa
(Bobby-Tuner, Feinmechaniker, Ersatzteildealer, guter Geist)
Holger Axmann samt Backup, Frau Ridda, der für das Team Bayer
Vizekusen - pardon - Elektro Zink ("wer langsamer fährt wird
länger gesehen") startete und den für ihn bereits reservierten
zweiten Platz belegte. Hauptkonkurrent Benny (fährt beim
Training bevorzugt ohne Helm und in Badeschlappen) fuhr ja
dieses Mal nicht mit und so machte der X-Man-Axmann wieder
seinen Vize-Platz klar. Schnellste Dame wie "alla Johr" Heike
Vogel, T-Shirts mit "Alla Johr Heikevogel" im "Alla Dooch
Annafest"-Design sind schon in Vorbereitung.
Schönstes Bobbycar: Joachim Hartmann. Unangefochten und
verdient. Weiße Bobbycars im Frankenrechen-Design, seinen VW
Käfer ebenso lackiert. Mia san mir, host mi?
In unserem Team aber arbeiteten sich die beiden Vollprofis
Sebastian "Hacklschorsch" Hilke und Florian "ich bin die Ruhe
selbst" Haller bis ins Viertelfinale, wo dann eher die
Achskonstruktion vor dem Können siegte. Unser Fliegengewicht DJ
Chris fegte ebenfalls lange mit, bis er selbst gefegt wurde.
Auch bemerkenswert die Integrationsituation im Fahrerlager: Der
dritte Platz ging an Soner Kahraman (ohne Team), und somit an
die türkische Gemeinde in Franken. Wir kamen also nur ins
Viertelfinale. Sollten wir vom 1.rcn also wieder ohne Trophäe
heimfahren? Oder heißt es, wer früher ausscheidet, hat länger
Zeit für's trinken?
Der Biergott meinte es trotzdem gut mit uns. Neu dieses Jahr:
Ein lustiges Bastel-Fahrspiel, das sich die Organisatoren
ausgedacht hatten. In der Lützelberger Kurve mussten jeweils
zwei Teammitglieder einen fabrikneuen Bobbycar - frisch aus der
Verpackung - möglichst schnell zusammenbauen und damit 20 Meter
hoch rennen um dann die 100 Meter ins Ziel zu fahren. Flo und
Don Ewaldo übernahmen den Job für den 1.rcn und waren zwar
nicht die schnellsten beim Zusammenbauen, aber immerhin nicht
die Dümmsten.
Bei fast allen flogen nach dem hektischen Zusammenbau beim
fahren die Hinterräder mit den unfallträchtigen
Big-Originalclips davon, als dritter oder vierter startete
unser Flo und verlor auch prompt ein Hinterrad. Er ratterte
aber ungehindert auf drei Rädern weiter ins Ziel, Don Ewaldo
schmiß ihm derweil Rad Vier hinterher, und kurz vor dem Strich
bracht die Kiste dann hinten wieder weg. Flo trug das Renngerät
kurzerhand bis kurz vors Ziel und schleifte sich regelkonform
auf zwei Vorderrädern über die Linie.
Stunden später wurde dann auch noch ein weiteres Team endlich
fertig, deren Bobbycar auf allen vier Rädern bis ins Ziel hielt
und man reklamierte natürlich den Sieg für sich. Aber das ist
wie im Fussball, wenn der Schlusspfiff ertönt, interessiert
keinem mehr irgendwelche Regeln oder Geschehnisse, da zählt
einfach das Ergebnis. Man einigte sich dann auf den Titel
"Sieger der Herzen" für das freundliche Team mit den vier
Rädern.
So bekamen wir dann doch noch unseren Platz bei der
Siegerehrung. Festspieldirektor King "Uliraab" Alladooch hielt
mit dem Forchheimer OB dann um 17 Uhr noch eine lange Rede, mit
einer langen Liste an Danksagungen (wir bedanken uns auch ganz
herzlich bei unserer Partnergemeinde Tiefenseebach für die
großartige Unterstützung... etc.), welche unsere Teammitglieder
Basti und Flo fatal an die zähen Hochzeitsansprachen vom Vortag
erinnerten. Aber der King darf ja niemand vergessen... Fast
vergessen wurden wir dann und schließlich doch noch aufs
Treppchen beordert. Wir waren schon gespannt auf den Preis für
die Bobbycar-Montage. Und waren schließlich die Einzigen, die
mit ihrem Preis etwas wirklich sinnvolles anstellen konnten:
Ihn trinken! Ein Kasten gefüllt mit jeweils vier Flaschen Bier
von jeder der fünf Forchheimer Brauereien. Wird am Samstag fest
verplant beim Grillen vernichtet. Bei jedem Wetter! Ja, fünf
Forchheimer Brauereien, die Tiefenseebacher Lonnhard's
Bräu gehört neben Greif, Hebendanz, Neder und Eichhorn
schließlich auch dazu.
Fazit: Wir finden Forchheim einfach Klasse, vor allem wie hier
alle freiwillig zusammen helfen, um eine super Veranstaltung
mit viel Charme auf die Räder zu stellen. Alla Johr! Eine Liste
würde den Platz hier sprengen...