Varg riefen – und alle kamen. Zum Vorabprelistening der neuen
Varg – CD „Wolfskult“ (Bis in den Tod und noch weiter) am
Nachmittag des 11. Septembers hatte sich die Coburger
Pa-ganmetalband etwas ganz besonderes einfallen lassen: Sie
wollte nämlich nicht irgendjemanden dabei haben, sondern die,
die in allererster Front bei ihren Konzerten stehen, also die
Fans. Mit einer schicken Email konnten sich die Fans im Vorfeld
bewerben und dabei kundtun, warum Mann (bzw. Frau) unbedingt
bei diesem Exklusiv - Treffen dabei sein will.
Gesagt, getan und so machten sich die Erwählten, 35 muntere
Recken, darunter meiner einer nebst meinen Mann auf den Weg ins
beschauliche Coburg. Am Treffpunkt hatten sich schon einige
Fans um einen Bierkasten geschert, den, selbstverständlich, die
Band zur Verfügung gestellt hatte. Diesen sollten noch etliche
andere folgen, weil die Fans allesamt durstig waren – hatten
manche ja nicht mal Anreisen wie von Österreich oder Berlin
gescheut, um dem Geschehen beizuwohnen. Nach dem Eintreffen der
letzten Fangruppe standen die Highlights des Tages noch an. In
Fünfergruppen eingeteilt wurden die Varg – Anhänger von Drummer
Fenrier, Gitarrist Hati, Sänger Freki sowie zwei
Crewmitgliedern durch die hochheiligen Proberäume der Band
geführt und, als kleines Special, durften die Gruppen dann im
noch im Tonstudio bei Tonmischer Andi den Refrain für den
Titelsong der neuen CD „Wir sind die Wölfe“ einsingen. Nach
einer kurzen Pause wurde es dann ernst: Varg wollten nicht nur
von den Fans wissen, ob ihnen die Vorabsongs, die sie in den
letzten drei Monaten in Coburg einspielten, gefallen -
Nein. Auf die Fangemeinde wartete ein detaillierter Fragebogen,
indem man in einem Bewertungssystem den Songs Noten gab und
auch noch Platz für die eigene Meinung hatte. Während „Wir sind
die Wölfe“ als neue Varg – Hymne gute Chance hat beim Publikum
weit vorne zu landen, erinnerten „Wolfskult“ und „Glorreiche
Tage“ stark an Rammstein bzw. Böhse Onkelz. „Schwertzeit“
und „Nichts zu fürchten“ bestachen durch schnelle Riffs und
Growl – Gesang. „Blutdienst 3“ ist ein durch und durch ein
typischer Varg – Song und „Phönix“ eine perfekte Mischung aus
langsamen Intro und schnellen Sequenzen. Das längste Lied der
CD war zugleich auch das Letzte beim ersten Angriff auf die
Lauschmuskeln und hatte den hoffnungsvollen Titel „Sehnsucht“ –
auch dieser Song konnte durch gängige Texte und Melodien
bestehen. Beim zweiten Hördurchgang gab es zudem auch noch
mögliche Bonustracks zu bewerten, stets unterrahmt vom immer
lauter werdenden Fangegröle und jede Mengen Kaltschalen.
Mittlerweilen hatte sich auch der zweite Gitarrist Skalli in
die Szene mit eingereiht und nach Beendigung der Listening –
Session stand Sänger Freki für Anregungen und Kommentare zu den
Songs den Leuten Rede und Antwort. Neben den Getränken erhielt
jeder Fan auch noch ein T – Shirt von der Band geschenkt, mit
denen man sich dann zum Gemeinschaftsfoto aufstellte. Meinen
persönlichen Wunsch, einen Drumstick von Fenrier mit allen
Unterschriften der Band erfüllte ich mir dann noch im Laufe des
Abends. Denn gemeinsam mit der Band zogen alle 35
Hordenmitglieder in eine vorab reservierte Kneipe und dort
wurde es dann richtig feucht – fröhlich. Die sympathische Band
scheute sich nicht, mit jedem Fan ein paar Worte zu wechseln,
Fotos zu machen bzw. auch noch unterschriebene Trommelfelle
unter die Leute zu bringen. Zur späten Stunde komplettierten
sich Varg mit Bassist Managarm, der noch einen Umzug von Berlin
nach Bamberg zu bewältigen hatte. Fans die es vorzogen in
Coburg zu nächtigen, konnten dies auch im Listening – Raum, den
die Wolfshorde zur Verfügung stellte.
Ein meiner Meinung nach ein rundum gelungenes Prelistening,
das ich in dieser Form noch nicht erlebt habe und das vor allem
durch seine gute Organisation glänzte, den Fans viel bot und
durch die Natürlichkeit von Varg glänzte. Dadurch haben sie
ihren Status als „publikumsnahe Band“ weiter untermauert und
die neue CD, die im nächsten Jahr nach den Aufnahmen in Stage
One Studio bei Andy Claasen erscheint, wird sicher auch der
Bekanntheitsgrad der Coburger weiter steigern.
Lieder des
Prelistening:
- Intro
- Wir sind die Wölfe
- Schwertzeit
- Wolfskult
- Glorreiche Tage
- Nichts zu fürchten
- Nagelfar
- Phönix
- Blutdienst 3
- Sehnsucht
Bericht: Anja Schroth