INTERVIEW
Wann war die Bandgründung und wer war so alles dabei?
Peter: "Die Band gab´s schon in den Sixties
und ich hab sie als Kind mal als vogelwilden Kinks-Support
gesehen. Als ich mit Leuten dieser Formation eine neue Band in
den 70s gründete, war der Name quasi schon Programm. Ich hab
ihn bis heute behalten und damit jede Form von Musik gemacht -
von Heavy bis Ska. Auch ne Zeit mal in Deutsch. In den 70s und
80ern war es für uns recht einfach, sich von der damaligen
Szene mit dominierenden Blues-oder Prog-Bands abzuheben. Wir
waren extrem anders bis hin zur Bösartigkeit - auch
backstage. Viele Kollegen möchten uns nicht - beosnders
nicht unsere Attitüde. Und wir zogen ebensolches Publikum
hinter uns her - Rocker, Rotlicht und Linksradikale. Das hat
sich dann in den Mitt-80ern stark gebessert, aber haben wohl
einen Rekord im Spielen von Benefiz-Konzerten gehabt. In einem
Monat haben wir drei Mal im vollen Komm-Festsaal gespielt. Bis
vor kurzem noch habe ich meist den Mikroständer zerdeppert.
Jetzt begnüge ich mich mit einem Salto rückwärts zum
Konzertende. Act your age! Die Band ist permanent im Umbruch,
auch wenn die Gegenwärtigen schon ein treuer Verein sind.
Marko, der Gitarrist und Co-Autor meiner meisten Songs will
aber künftig nur noch im Studio mitarbeiten. Auch wieder ein
klarer Fall von Age-Acten."
Was war Euer Ziel bei der Bandgründung?
Peter: Die Welt mit Musik verändern; die
Weltrevolution vorantreiben. Quatsch beiseite - das was jeder
Mucker will: Sich ausdrücken, Auffallen, sich von der Masse
etwas abheben, Frauen imponieren. Ich hatte schon immer das
Bedürfnis, Musik zu machen und habe nur kurz mal ans Aufhören
gedacht. In unser führen Zeit waren alle mit Sex, Drugs -
da war ich eher immer der Langweiler in der Band - und Rock
& Roll zufrieden, denn gute Gagen gab´s selten. Naja, die
gibt´s auch heute kaum; du kannst froh sein, wenn dieser
langhaarige Typ vom "Hirsch" Dir ne Flasche Wein in die
Garderobe stellt."
Was ist Euer Ziel heute?
Peter: "Immer noch die Weltrevolution. Nee,
einfach gute Songs zu schreiben, in der Band und auch auf der
Bühne eine gute Zeit zu haben. Wir hatten nie mit einem großen
Durchbruch geliebäugelt; das ist heutzutage für eine Hippie
Metal Band, die aus Middle Aged Men bestimmt auch nicht mehr
möglich. "Ramrods" war immer so ewiges Hobby &
Leidenschaft. Uns hat eher die positive Resonanz auf das Album
erstaunt; das war deutlich mehr als wir erwartet haben -
besonders in den überregionalen Medien bis hin zu eclipsed und
Metal Hammer. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass
beispielsweise "Matter of the Heart" in der Fassung eines
bereits populären Künstlers kommerzielle Erfolgschancen hätte.
Ich wird´s auf alle Fälle dem James Blunt vorschlagen."
Über welchen Zeitraum wurden die Songs aufgenommen?
Peter: "Sicher über einen Zeitraum von 10
Jahren; manches aus der Anfangszeit, als wir noch mit
gigantischen Bandmaschinen analog aufnahmen haben wir behalten
- so die Gitarrenspuren von "Talk to me". Manches habe ich
später noch mal eingesungen. Bei einigen Songs wurden sogar die
originalen Demo-Tracks unserer allerersten Wohnzimmer-Aufnahme
beibehalten. Tatsächlich haben wir in dem Zeitraum noch an gut
30 weiteren Songs gearbeitet."
Ihr hattet ja endlos viele Besetzungen soweit ich weiß, wie
erklärt man das einem Leser?
Peter: "Ich weiß nicht, wie man´s einem Leser erklärt, aber
jeder Musiker weiß wie das ist - grad in Franggn. Aber auch
Musiker in Metropolen haben dieselben Probleme wie ich
weiß."
Einige Songs haben eine super Produktion, alles Made in
Franken?
Peter: "Ja, alles selfmade, alles Maden in
Franken. Wir haben aber in vier verschiedenen Studios
gearbeitet; wichtig war das Tinitus Studio bei Markus Kühn -
ein Typ mit einer Engelsgeduld - und Ex-Fiddlers Green Peter
Pathos, einfach einer meiner liebsten Freunde, der mit seiner
und Ski Kings´s "Beloved Enemy" beim selben Label gelandet
sind. Auch weitere Members von "Fiddlers Green" sind bei einem
für sie typischen Song zu hören.
Evtl. eine dumme Frage: Habt ihr verschiedene Sänger auf der
Platte oder singst Du alles?
Peter: "Bis auf "Seven Days" singe ich alles;
Marko kann perfekt die 2.Stimme und bei den Vanilla Fudge aka
Uriah Heep - Chören hat auch der Wunder-Keyboarder Jan Albrecht
mitgesungen. Wir standen zu dritt vor einem Mikro - wie
dareinst die "Beach Boys". Gitarre durfte ich nicht so viel
spielen; die Soli von "Matter" und "Lover of the Bayou" durfte
ich sägen - aber bei "Visionary Brother" spiel ich alle
Gitarren und Peter Pathos fast alle weiteren
Instrumente."
Ewald Funk
NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
RAMRODS - NACHLESE, INTERVIEW PETER HARASIM
Wenn mal im Nürnberger Raum eine Demo gegen Unrecht, Umweltverschmutzung oder für einen guten Zweck statt findet, engagiert sich Peter Harasim vom Concertbüro Franken regelmäßig. Seit ewigen Zeiten gilt seine Leidenschaft auch dem Musik machen und da vor allem dem "Hobby und Leidenschaft" Ramrods, die Anfang April nun zum ersten Mal eine CD heraus bringen. Darauf zu finden: Jede Menge Stile und auch einige "historische" Aufnahmen. Wir sprachen mit Peter zur Platte...
2008: Harasim und Chuck Berry