LESERMEINUNG: SONATA ARCTICA, DELAIN, WINTERBORN, 24.11.2009, HIRSCH, NÜRNBERG
Die beiden Vorbands sind schnell abgehandelt: Winterborn
waren „scheiße“ (O-Ton Kollege aus Nürnberg!), na ja,
vielleicht nicht ganz so schlimm. Die Songs an sich wären
vielleicht nicht schlecht, auch die Rythmusfraktion hat einen
guten Job gemacht. ABER der „Sänger“, der war wirklich
schlecht. War irgendwie nur Geschrei in hoher Stimmlage. Müsste
ich mir mal auf CD anhören, wie es dort klingt!
Delain spielt da schon in einer anderen Liga. Hier war auch
der Sound viel besser. Die Frontfrau ein Hingucker, nicht übel,
obwohl ich leider viel zu weiten hinten stand… Von der Musik
her etwas härter als Nightwish, die Stimme der Frau für meinen
Geschmack zu hoch. Aber unterm Strich eine unterhaltsame halbe
oder dreiviertel Stunde.
Nach den beiden Bands war es schon kurz vor halb zehn und ich
dachte, das wird noch ne lange Nacht!
Vorab zu Sonata: Den Hirsch habe ich lange nicht so voll
erlebt! Weder WASP, noch Tesla, Rage oder Brainstorm haben so
viele Leute gezogen. Unglaublich! Wir kamen nach Delain nicht
viel weiter vor als bis zum Mischpult. Mist! Vom Publikum eher
jüngere Metalfreaks zwischen 20 und 30. Dazwischen ein paar
alte Säcke wie meinen Cousin, H. Geiger und mich, hahaha!
Da ich leider keine Uhr dabei hatte. Es muss aber schon nach
22.00 Uhr gewesen sein. Und das ist der einzige Kritikpunkt den
ich habe: Die Spielzeit war viel zu kurz, höchstens 1 ½
Stunden, abzüglich Gitarrensolo, Wartezeit zu den beiden
Zugaben und überflüssiger „We-will-Rock-You-Mitsingteil“ war
leider alles schon vorbei und ich hätte locker noch ne Stunde
mitsingen wollen…
Los ging es – wie fast erwartet – mit dem Intro der neuen
Scheibe! Dann nicht „Deathaura“, sondern Flag in The Ground.
Guter Mitsing-Einstieg! Dann gleich einer meiner persönlichen
Höhepunkte: „Caleb“. Mein Lieblingssong von der „Unia!“.
Genial! Gleich weiter mit „Paid in Full“. Auch super zum
Mitsingen! Dann „Last Amazing Grays“, auch einer meiner
Lieblingssongs der neuen Scheibe! Da war eigentlich schon klar,
in welche Richtung die
Reise geht, nämlich vornehmlich neue Songs zu spielen, was mir
entgegenkommt, da ich die progressivere Ausrichtung auf jeden
Fall bevorzuge. Dann wurde ein schnellerer Song vom Debüt
eingestreut, wobei ich Dir den Titel nicht sagen kann, da ich
nicht so vertraut mit der Scheibe bin. Weiter geht’s mit meinem
Lieblingssong von „Days of Grays“, nämlich „Juliet“ Was
soll ich zu dieser fantastischen Nummer sagen? Perfekt
vorgetragen, Gänsehaut Faktor Eins!! Im regulären Set kam dann
noch zwei Balladen mit „Replica“, „And If The World Wasn’t
Ending“ und ein schnellerer Song vom zweiten Album, wobei ach
hier den Titel nicht weiß. Ja, und das war es dann schon! Als
Zugabe gab es dann noch „Black And White“, der Opener von
„Unia“, wieder sehr progressiv und für mich auch neben den
beiden gespielten Songs ein Höhepunkt des Albums und dann –
endlich – „Don’t Say A Word“!!
FAZIT: Etwas unerwartet grandiose Stimmung in
der Halle – es wurde viel mitgesungen und geklatscht – kein
Leerlauf! Auch die neuen Sachen wurden sehr gut angenommen. Die
Band hat zu 2005 – dort sah ich sie beim Rock Hard Festival in
GE – doch einen enormen Sprung gemacht. Also insbesondere
Tony Kakko. Bei ein, zwei Songs hat man seine Stimme zwar kurz
nicht mehr gehört, das lag aber vielleicht auch am Sound. Aber
sein ganzes Auftreten wirkte gereifter, mehr Kommunikation mit
dem Publikum, also echt stark!
Leider haben einige Songs gefehlt, wie „Gravenimage“, „Broken“
(die Winterheart’s Guilt wurde völlig ignoriert), „White Pearl,
Black Ocean, Misplaced und, und, und…
Gerhard Kappler